Maibritt: DREAM BIG AND WIN

Die 21-jährige Singer-Songwriterin mit über vier Millionen Streams

6 Min.

© Philip Weiland

Maibritt ist „Die Stimme aus dem Marchfeld“. Als Österreichs einzige Latin-Schlagersängerin und bisher jüngste und erfolgreichste Austro-Kandidatin von „Deutschland sucht den Superstar“ hat die nun 21-jährige Singer-Songwriterin bereits über vier Millionen Streams im Gepäck. Eine Erfolgsstory, die mit ihrem brandneuen Song „Lo Siento“ weitergeschrieben wird – aber beginnen wir von vorne …

maibritt bei DSDS

„Sie war als Kind eine echte Herausforderung“, erzählt mir die Mutter der jungen Künstlerin, die bereits mit vier Jahren beschlossen hatte, Sängerin zu werden, als wir uns zum Interview verabreden. Nur zu gut erinnert sich Gabriele Egger an jenen Tag, als sie von der Arbeit nach Hause kam und mit der Tatsache konfrontiert wurde, dass sich Maibritt hinter ihrem Rücken zur Teilnahme an „Deutschland sucht den Superstar“ beworben hatte.

„Mama, chill, das zahlt alles RTL“, sagte die damals 15-Jährige, die es auch gleich unter die Top 40 des Casting-Formats DSDS schaffte. „Ich habe sie manipuliert, fand das alles eine Schnaps-idee, und wollte meiner Tochter das allzu schnell vergängliche Image eines süßen Mädels auf der Bühne ersparen“, fasst die Alleinerzieherin, die ihre Tochter erst im reiferen Alter von vierzig bekommen hatte, ihre damaligen Sorgen zusammen. Aber Maibritt war nicht zu stoppen! Längst hatte sie sich Walt Disneys „If you can dream it, you can do it“ zum Motto erkoren, um ihren Traum zu verwirklichen.

Also absolvierte Gabriele Egger, die eigentlich Werbung und Verkauf studierte und in der Pharmabranche gearbeitet hat, Kurse in Musikmanagement, um ihre Tochter im bekanntlich für Frauen schwierigen Schlagerbusiness managen zu können. „Ich weiß um das schlechte Image, wenn eine Mutter ihr Kind managt, aber immerhin gibt es in der Musikszene viele Beispiele, wo Eltern oder Ehepartner die Künstlerin oder den Künstler sehr erfolgreich managen.“ Heute sind die beiden ein echtes Power-Duo, die aus eigenen Mitteln Seite an Seite den Weg nach oben gehen.

© Philip Weiland

Maibritt gewinnt Best Performance Award

Maibritt, seit du 2018 beim Talentwettbewerb „Helden von heute – Falco goes school“ den „Best Performance Award“ gewonnen hast, jagt ein Erfolg den anderen. Was macht dich so stark – doch nicht etwa Dieter Bohlen, der dir bei DSDS „Power in der Stimme und Talent“ adjustierte?

Die Aussage hat sicherlich auch dazu beigetragen (lacht), aber Spaß beiseite. Ich denke, stark macht mich einerseits mein unbeugsamer Wille, meine Ambition oder, anders gesagt, auch meine Sturheit, denn ich war mir einfach schon sehr früh sehr sicher, wo es mit mir beruflich hingehen soll und was ich vom Leben will. Und egal wie realistisch oder unrealistisch diese Vorstellungen für den ein oder anderen geklungen haben mögen, so habe ich mich durch nichts davon abbringen lassen. Weder von den Zweifeln meiner Mutter noch durch finanzielle Engpässe.

Ich habe immer einen Weg gefunden, die unmittelbaren und bislang auch die größeren Ziele zu erreichen, hoffentlich bleibt das auch so. Dafür habe ich mich nicht gescheut, viel harte Arbeit, Blut und Schweiß zu investieren. Neben der Schule habe ich nicht nur bereits mit 16 Jahren zu arbeiten begonnen, sondern mir damit gleichzeitig Vocal- und Performance-Coachings wie auch eine Musicalausbildung mitfinanziert. Im Nachhinein wundere ich mich, wie ich das alles unter einen Hut gebracht habe, aber ehrlich, da bin ich schon ein bisschen stolz drauf.

Kein Traum ist zu groß, um nicht gelebt zu werden.

Maibritt

Maibritt – Die Show

Neben Bühnen- und TV-Auftritten, wie etwa bei „Wenn di Musi spielt“, hast du dich mit „Maibritt – Die Show“ im September 2023 in Gerasdorf in einem zweieinhalbstündigen Konzert auch als jüngste Showmasterin Österreichs präsentiert. Wird Entertainment neben deiner Musik ein zweites Standbein?

Heutzutage reicht es nicht mehr aus, nur gut singen zu können und hübsch auf der Bühne zu stehen – die Leute wollen mehr, und ich auch. Mir war und ist wichtig, ein Gesamtpaket zu liefern, meine Persönlichkeit in meinen Shows und Konzerten unterzubringen. Ich möchte etwas Authentisches und Greifbares liefern, die Menschen abholen und mitreißen – und das gepaart mit dem gewissen Wow-Effekt. Das heißt, einerseits ist es mein größtes Ziel, stimmlich zu überzeugen, andererseits aber auch die Geschichten, die ich mit meinen Songs erzähle, auch durch etwaige Tanzperformances oder durch gekonnte Interaktion und das aktive Einbeziehen des Publikums zu erzählen.

Ich habe das große Glück, dass ich in diesen Belangen von wirklichen Profis in dieser Branche lernen durfte und noch immer darf. So hatte ich die große Ehre, während meiner Zeit in Deutschland von dem amerikanischen Creative Director und Choreographen Marvin A. Smith gecoacht zu werden. Er hat bereits mit Größen wie Elton John, Madonna, Pink oder auch Jennifer Lopez gearbeitet und ist einer der international Gefragtesten auf seinem Gebiet. Bei ihm bin ich durch eine harte, aber sehr herzliche Schule gegangen, wofür ich unfassbar dankbar und sogar etwas demütig bin.

© Philip Weiland

Latin Pop-Rhythmen

Dein Name „Maibritt“ ist zwar skandinavisch, aber deine Schlager sind mitreißend emotional, die Latin Pop-Rhythmen wie etwa „Baila Conmigo“ heißblütig. Du scheinst viele Genre-Grenzen zu sprengen?

Ja, da hast du mich ertappt! Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass ein Musiker mehr ist als nur ein Genre, und ich probiere mich unglaublich gerne aus. Auf den Geschmack zum Latin-Popschlager bin ich allerdings erst 2021 gekommen. Damals habe ich mit 18 Jahren bei einem von RTL begleiteten Casting, im Hamburger Volksparkstadion, für das Duo-Projekt „Pachanta“ mitgemacht. Unter über 600 Profisängerinnen konnte ich als Küken das Ganze tatsächlich für mich entscheiden und bin dann auch aus der dazugehörigen fünfteiligen RTL-Doku-Reihe als Siegerin hervorgegangen.

Gemeinsam mit dem deutschen Sänger Cristóbal habe ich die größten Hits der 80er in einem ganz neuen Stil interpretiert, nämlich dem Euro-Latin-Pop mit einem Mix aus Englisch und Spanisch. Das Erarbeiten des Sounds, unter anderem auch mit der unglaublichen Juliette Schoppmann, die uns als Vocal Coach zu Seite gestanden ist, war für mich etwas ganz Besonderes. Da ich in der Schule jahrelang sehr leidenschaftlich Spanisch gelernt habe, war es für mich – nachdem ich zurück nach Österreich gekehrt bin, um meine Solo-Karriere wieder aufzunehmen – nur logisch, diesen Sound mit meiner ursprünglichen musikalischen Herkunft, dem Schlager, zu vereinen.

Damit wollte ich meine eigene Musikrichtung kreieren, ohne mich dabei von irgendwelchen Genre-Grenzen einengen zu lassen. Ich liebe und lebe meine Musik, mein Songwriting, meine Kunst, und ich wünsche mir, damit Geschichten zu erzählen, die die Menschen berühren und mitreißen. 

Das passt doch zu deinem Motto …

In diesem Sinne möchte ich noch eines loswerden: Für so manch einen mögen diese Träume utopisch klingen, aber vor einigen Jahrzehnten hat man es auch noch für unmöglich gehalten, dass Menschen ins Weltall reisen und auf dem Mond landen können. 1969 wurde man eines Besseren belehrt, und das war mit Sicherheit ein größeres Ding der Unmöglichkeit. Was ich eigentlich damit sagen möchte, ist, dass wenn man fest an sich selbst glaubt und gewillt ist, hart an sich und für die Sache zu arbeiten, dann gibt es keinen Traum, der zu groß ist, um nicht gelebt zu werden.

Alle Infos zu Maibritt unter www.maibritt.at

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