Editorial

Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen großer Gefühle.

2 Min.

© AQUILA-Picture

Gleich in der Coverstory zeigt uns Kerstin Lechner ihr schönstes Accessoire: den Babybauch. Das Topmodel, aufgewachsen in Melk-Aggsbach Dorf, war die erste Österreicherin, die bei den Oscars in Hollywood als „Trophy Presenter“ vor weltweitem Publikum auf der berühmten Bühne stand. Im Dezember erwartet sie mit ihrem Lebenspartner Kari Ochsner ihren zweiten gemeinsamen Sohn. Ihre Freude, ihr Glück und ihre Pläne sprudeln ihr im Interview mit Ulli Wright geradezu von den Lippen.

Große Gefühle, wie die des Schmerzes, machen uns aber auch sprachlos. Ein Zitat von Viktor Frankl, wie man angesichts des Leides dennoch Worte findet, öffnete mir ein Gespräch mit Brigitte Karner, die sich nach über 40 Jahren von ihrem Ehemann Peter Simonischek verabschieden musste. Die Schauspielerin hat mir in einem sehr offenen Gespräch über ihr gemeinsames Leben, die Zeit seiner schweren Krankheit bis zum Moment des Sterbens, das Vertrauen geschenkt, ihre Gefühle mit Ihnen zu teilen. Sie sagt sogar:„Ich bin dankbar, dass ich jetzt darüber reden darf.“

Welche Rolle der Humanismus des Begründers der Logotherapie, Viktor Frankl, auch in der Lebensgestaltung von Dietrich Mateschitz und seiner Gründung von Red Bull spielte, darüber hat sein langjähriger Weggefährte, Volker Viechtbauer, nach monatelangen gemeinsamen Gesprächen nun ein Buch veröffentlicht. Frankls Einfluss: eine an Sinn und Talent orientierte, moderne Arbeitswelt.

„Große Gefühle bringen unseren Emotionshaushalt ganz schön durcheinander.“

Liebe Leserinnen und Leser, die aktuelle weltpolitische Situation mit der Macht der Bilder, die uns aus den Medien überliefert werden, lösen heftige Turbulenzen in unserer Gefühlswelt aus, mit denen wir nur schwer umgehen können. Und doch müssen wir uns ihnen stellen. Die Gehirnforscherin Dr. Bolte Taylor schreibt in „My Stroke of Insight“, dass Emotionen, die wir mit aller Kraft verdrängen, ein ungesundes Eigenleben entwickeln. Aber dennoch sind wir diesen Gefühlsdramen nicht hilflos ausgeliefert – hat doch ein heftiger Gefühlsimpuls eine kurze Lebensdauer von nur 90 Sekunden. Danach kommt es auf uns an, ob wir diesen Zustand verlängern oder persönliche Strategien finden, von dieser emotionalen Aufwallung herunterzukommen. Ich selbst gestatte mir dabei das Gefühl einer großen Dankbarkeit, dass wir in unserem schönen Land in Frieden leben dürfen. Schau‘n wir also aufeinander und sind wir für jene da, die aus der emotionalen Achterbahn ihrer Gefühle nicht so leicht wieder herauskommen. Vielleicht hilft uns ja die 90-Sekunden-Regel …

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