Emma-Mo: Deutschpop-Sängerin im Talk

Interview mit Emma-Mo

4 Min.

© Nico Hosemann

In ihren Liedern erzählt die Deutschpop-Sängerin Emma-Mo Geschichten aus ihrem Leben. Gefühlvoll und authentisch. Mit ihrem zweiten Album „Karma“ schlägt die sympathische Traiskirchnerin nun ein weiteres Kapitel in ihrer Karriere auf. Wir baten die Künstlerin und studierte Sozialpädagogin zum Talk über ihr Leben und Frauen im Musikbusiness.

Bereits 2015 belegte Emma-Mo beim großen österreichischen Gesangswettbewerb „The Voice“ in der SCS den dritten Platz. Ganz nach dem Motto „Da geht noch mehr von mir“ entwickelte sich die heute 26-Jährige musikalisch wie persönlich weiter und legt eine Karriere vor, die sich sehen lassen kann: mit über einer Million Spotify-Streams und gleich zwei Ö3-Singles, die in den Top Ten der Austria-Charts landeten, sägt Emma-Mo nun am Deutschpop-Thron.

The Voice

Du hast als diplomierte Sozialpädagogin fünf Jahre lang mit schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen gearbeitet und studierst derzeit Lehramt. Was hat dich eigentlich zum Liederschreiben gebracht?
Emma-Mo: Bei mir hat alles damit begonnen, dass ich Coversongs – also bereits bestehende Songs – gesungen habe. Als ich dann bei „The Voice“ in der SCS mitgemacht habe, wurde ich gefragt, in welcher Sprache ich meine eigenen Songs schreiben wollen würde. Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich mit dem Thema Songwriting befasst und festgestellt, dass ich sehr gerne meine persönlichen Geschichten erzählen würde, und habe dann auch begonnen, meine eigenen Songs zu schreiben.

EHRLICH & STARK. Mit dem Erfolg ihrer Songs sägt Emma-Mo nun am Deutschpop-Thron. © Nico Hosemann

In deinem ersten Album „Facetten“ gibst du unter anderem in den Songs „Gib mir ein Wort“ oder in „Lüg mich an“ sehr Persönliches von dir preis. Macht dich diese Offenheit, über Dinge zu erzählen, die wohl die meisten Frauen bereits erleben mussten, nicht auch verletzlich?
Natürlich machen die eigenen Songs einen auch immer ein Stück weit verletzlich, zumindest, wenn man sehr viel Persönliches und Ehrliches hineinpackt. Ich versuche da auch immer, in mich hineinzuspüren und zu überlegen, wie viel ich von dieser Geschichte erzählen möchte und wie ich mit möglichen Reaktionen darauf umgehen kann. Songwriting über die eigenen Gefühle ist nicht immer einfach und erfordert sehr viel Mut.

Ich habe für mich herausgefunden, dass es sehr wichtig ist, mit wem ich meine Songs schreibe und somit auch als Erstes meine Geschichte teile. Ich hatte schon Songwriting-Sessions, in denen ich nicht so ehrlich und offen sein konnte, weil ich mich nicht zu 100 Prozent wohlgefühlt habe. Da geht es dann oft um Kleinigkeiten. Für mich macht aber genau das einen guten, wenn nicht sogar großartigen Song aus, wenn ich beim Anhören fühlen kann, was der Künstler oder die Künstlerin damit meint und aussagen will.

Ich möchte allen Frauen und Mädchen mitgeben, dass sie immer an sich und ihre Träume glauben.

Emma-Mo

Die Botschaft

Deine Songs sind außen Pop und machen innen nachdenklich. Welche Botschaft möchtest du den Frauen mitgeben?
Danke, genau das möchte ich mit meinen Songs erreichen! Ich möchte allen Frauen und Mädchen mitgeben, dass sie immer an sich und ihre Träume glauben, stets daran festhalten und arbeiten sollen, wenn sie das wirklich wollen. Oft noch werden wir in die Schublade gesteckt, dass wir zu schwach oder zu emotional wären, um wirklich erfolgreich zu sein. Ich sehe das ganz anders! Emotional zu sein ist gut, weil man sich in andere Menschen besser hineinversetzen kann – auch beim Songschreiben.

Es macht keinen Unterschied, ob ich eine Frau oder ein Mann bin! Wenn ich einen Traum oder ein Ziel habe, kann ich es mit Ehrgeiz, Arbeit und Durchhaltevermögen auf jeden Fall schaffen. Ich wünsche mir einfach, dass jede Frau für sich herausfindet, wie großartig und stark sie ist und sein kann, und sich von niemandem ihre Träume und Wünsche ausreden lässt.

Neues Album

Dein neues Album „Karma“ ist eine energetische Hymne, die sich mit dem Konzept von Karma auseinandersetzt. Warum hast du dieses Thema gewählt?
Ich persönlich bin ein Mensch, der ganz fest an Karma glaubt. Ich glaube daran, dass wenn man Gutes tut, man auch Gutes zurückbekommt und natürlich auch umgekehrt. Dass es sich irgendwann bestimmt auszahlen wird, wenn man an etwas hart arbeitet. Mein zweites Album entstand zu einem großen Teil während der Coronazeit, wo meine großen Träume vom zweiten Album, von der großen Tour und unzähligen Auftritten sowie Songwriting-Sessions in vielen Studios, gedämpft wurden.

Stattdessen gab es keine Tour, keine Auftritte und unzählige Songwriting-Sessions über Zoom. Als ich mir dann über den Titel meines zweiten Albums Gedanken gemacht habe, habe ich an das gute Karma gedacht, daran, dass ich nie aufgegeben und alles hingeschmissen habe. Ich dachte mir, dass dieses Album hoffentlich mein gutes Karma ist. So war der Titel für mein zweites Album dann klar, nämlich KARMA.

Alle Neuigkeiten zu Emma-Mo sowie ihre Tour-Termine finden Sie auf www.emma-mo.com, Instagram: emmamo_music und auf Facebook: Emma-Mo

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