Autorinnentalk mit Beate Maxian
Sie zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen des Landes.
© P. Gualtari
Ihre Wien-Krimis um die Journalistin Sarah Pauli finden sich regelmäßig an der Spitze der Bestseller. Am 18. September präsentierte Beate Maxian ihren zweiten Wachau-Krimi und führt seitdem mit „Tödliche Marillenzeit“ ebenfalls die Nr.1-Bestsellerliste in Österreich an.
Die Geschichte führt nach Marienkirchen, einem fiktiven, kleinen Örtchen zwischen Dürnstein und Krems. Lou Conrad eröffnete hier, nachdem sie ihren Job als Kriminalkommissarin in St. Pölten quittierte, den mittlerweile besten Feinkostladen der Region.
Wir begegnen umtriebigen Frauen, die mit ihren kleinen Geschäften das dörfliche Leben prägen, sowie dem Sternekoch Fabio Gerber, der die köstlichsten Variationen der Wachauer Marille serviert, vom klassischen Marillenknödel über die Marillen-Tarte-Tatin bis zum Donau-Zander mit Marillen-Lauch-Füllung. Doch in dieser kulinarischen wie vinophilen Idylle wird während der Ernte die beliebte Marillenbäuerin Marta tot aufgefunden. War es etwa Mord?
Beate, neben den Wien-Krimis gibt es jetzt die Wachau-Reihe, warum?
Väterlicherseits liegen meine Wurzeln in Niederösterreich, wodurch ich eine enge Verbindung zu dieser Region habe. Da das Weinviertel durch die Krimis von Alfred Komarek bereits wunderbar literarisch erschlossen ist, habe ich mich für die Wachau entschieden.
Neben der spannenden Aufklärungsarbeit erfährt man viel Fachwissen über den Weinbau, den Marillenanbau sowie über den Einsatz von Pestiziden. Wie wichtig ist Ihnen der Aufruf zur Bio-Landwirtschaft?
Das ist mir ein großes Anliegen. Ich hoffe, dass in der Bevölkerung ein Umdenken einsetzt und immer mehr Menschen zu Lebensmitteln aus biologischem Anbau greifen. Viele von uns akzeptieren noch immer die schleichenden Schäden, die der Einsatz von Pestiziden verursacht. Ein intaktes Ökosystem bringt nicht nur schmackhaftere und gesündere Lebensmittel hervor, sondern fördert auch die Artenvielfalt – ein Gewinn für Menschen wie für die Natur.
Sie beschreiben Kleidung, Frisuren, aber auch Gerichte oder das Interieur der Häuser sehr detailreich. Setzen Sie diese literarische Bildsprache als Stilmittel ein, um die jeweilige Symbolik hervorzuheben?
Ja, definitiv! Mit dieser Schreibweise erzeuge ich schnell lebendige Bilder im Kopf meiner Leserinnen und Leser.
Am 23. April 2025 wird bereits der 15. Teil der Sarah Pauli-Krimis mit dem Titel „Tod auf der Donau“ erscheinen.
Wie geht sich all das neben Ihrer Familie aus?
Als meine Kinder jünger waren und ich als TV-Redakteurin arbeitete, schrieb ich meist nachts. Inzwischen sind sie erwachsen und ich habe meinen Job beim Fernsehen gekündigt, um mich ganz dem Schreiben zu widmen. Jetzt sitze ich fast täglich ab neun Uhr in meinem Büro und arbeite an meinen Texten.
Gemeinsam mit Ihrem Mann Jeff bekamen Sie 2022 den Ehren-Glauser für besondere Verdienste um die deutschsprachige Kriminalliteratur verliehen, und sind auch Gründerin des ersten österreichischen Krimifestivals. Woher kommt eigentlich Ihre Begeisterung für Krimis?
Der Kriminalroman ist die moderne Form des Gesellschaftsromans und erfordert logisches Denken sowie präzisen Aufbau und Sprache. Jedes Wort kann eine richtige oder falsche Spur legen. Außerdem lese ich selbst gerne Krimis und Thriller.
Die Autorin liest am 14. November in Mistelbach, alle weiteren Termine auf www.maxian.at
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