Marillenknödelmord von Autorin Fanny Svoboda

Mordwaffe: Marillenknödel

Wachau-Krimiroman

5 Min.

"Das Buchcover soll in erster Linie auffallen", so Fanny Svoboda © Magdalena Amon

Was haben ein Marillenknödel und ein Mord gemeinsam? Richtig! Das sind die Schlagwörter für den neuen Roman von Andrea A. Walter alias Fanny Svoboda, die im Frühjahr ihre Lesetour zu ihrem neuen Buch „Marillenknödelmord“ (Emons Verlag) gestartet hat.

Ausgerechnet in ihrem Geburtsort Melk präsentierte die Autorin ihre Premiere-­Lesung in der Tischlerei Melk Kulturwerkstatt vor einem 100-köpfigen Publikum. Und das im hochkarätigen Stil: Neben dem Bürgermeister von Melk, Patrick Strobl, waren auch der Autor Norbert Donnerstag sowie Landeskriminalamtschef Stefan Pfandler anwesend. Die musikalische Umrahmung wurde von dem Akkordeonvirtuosen Otto Lechner gestaltet, der dem bunten Event eine besondere Note verlieh.

Bei der Lesung gewährte die Autorin erste Einblicke in die Handlung ihres Buches und in die Persönlichkeiten der Charaktere. Dabei offenbarte sie, dass die Mordwaffe, ein Marillenknödel, definitiv mit Topfenteig gemacht wurde. Doch das Geheimnis des Gifts und die Identität des Mörders blieben weiterhin ein Geheimnis. Vielmehr enthüllte Svoboda, wie sie ihre kreative Energie entfaltet. „Viele stellen sich vor, dass Schriftstellerinnen und Schriftsteller einsam in ihren stillen Kämmerlein schreiben. Ich schreibe dort, wo richtig viel los ist, sei es im Wohnzimmer oder Essbereich“, erklärt sie lachend.

Die Autorin Andrea A. Walter alias Fanny Svoboda gab tiefe Einblicke in die Charakterentwicklung ihrer Protagonisten im Buch.
Die Autorin gab tiefe Einblicke in die Charakterentwicklung ihrer Protagonisten im Buch. © Stadt Melk, Daniel Butter

So gelang ihr auch ihr bereits 2022 erschienener Bestseller, ein Psychothriller, der ebenfalls im Raum Krems spielt. „Ursprünglich war das Werk nur für meine Mutter gedacht und lag eine Ewigkeit lang in der Schublade. Als es dann fertig war, habe ich kurzerhand entschieden, es selbst zu verlegen, und dann ging alles recht schnell“, erzählt die Autorin. Denn nachdem es von den Regionalbuchhandlungen aufgenommen wurde, fand das Buch schnell den Weg in viele Büchereien Österreichs und sogar über die Grenzen hinaus nach Deutschland.

Im letzten Sommer traten dann gleich zwei Verlage an die Autorin heran, um das Buch erneut zu veröffentlichen und nun das neue Werk „Marillenknödelmord“ ebenfalls präsentieren zu können. Offiziell erschien das Buch am 29. Februar 2024. Der Handel laufe laut Svoboda gut, eine zweite Auflage ist bereits geplant.

Die Enthüllung des Marillenknödelmordes

Bei der Veranstaltung war auch der Leiter des Landeskriminalamts Stefan Pfandler als Gast geladen. Er erläuterte den Prozess der Tatortuntersuchung und bemerkte dabei, dass „statistisch betrachtet, Vergiftungsmorde eher von Frauen begangen werden.“ Mit einem Lächeln fügte er hinzu: „Ich hoffe, ich habe damit nicht zu viel vom Inhalt des Buches verraten.“

Auf die Frage, mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen habe, antwortet Svoboda: „Kraft schöpfe ich aus dem, was ich tue. Hindernisse sind Ansichtssache. Für mich sind sie eher eine Möglichkeit, mich zu erweitern, denn man lernt dabei dazu.“

Eine weitere Stütze für sie seien ihre Familie, ihre Freunde sowie gute Kollegen und Kolleginnen. „Ich schätze den Austausch mit anderen Autoren. Tendenzen zur Eifersucht gibt es da nicht – viel eher finde ich dort ordentlich Inspiration“, sagt Svoboda und führt dabei zum befreundeten Bibliothekar und Autor Norbert Donnerstag über, der immer der Erste ist, der ihre Bücher lesen und korrigieren darf.

Er hat beispielsweise bereits den nächsten Psychothriller gelesen, der im Frühjahr 2025 erscheinen soll. „Ich war von den Socken, dass man als Autor so schnell inhaltlich umspringen kann. Von guter Marillenknödel-Unterhaltungsliteratur im Krimiformat zum harten Psychothriller. Da ist es spannend zu sehen, was noch alles kommt von der Andrea“, schildert Donnerstag.

Die Autorin bestätigt: „Der neue Roman ist humorvoll skurril und hochgradig politisch inkorrekt. Gerade das macht ihn zu einem Werk aus der Mitte. Er handelt von Menschen wie du und ich. Der Marillenknödelmord ist die humorvolle Seite, die auch in mir schlummert.“

Und das haben wohl die Leserinnen und Leser genauso gesehen. Denn Mitte März hat der „Marillenknödelmord“ schon voll eingeschlagen und es in die Top 10 der Taschenbuch-Bestseller der Unterhaltungsliteratur geschafft.

Stimmen aus dem Publikum

Auch einige ganz junge Niederösterreicherinnen waren da. Noch nie haben sie eine Buchlesung besucht, dieser wollten sie aber eine Chance geben. „Die Marillen haben mich überzeugt“, erzählt Helene, die wirklich Fischer mit Nachnamen heißt.

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