Lesenswert

Was lesen wir im Oktober?

4 Min.

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Am Ende wird alles sichtbar

August Schmölzer, Edition Keiper, € 22

In diesem Roman, der unter der Regie von Peter Keglevic verfilmt wurde (Kinostart am 17.11.2023), wirft der beliebte Schauspieler August Schmölzer einen wachen Blick auf jene Menschen, die durch Krieg, Hass und Kälte verwundet sind. Dass er Ort und Zeit fiktiv lässt, zeigt, dass das Dorf in den Bergen, die Hiesigen und die Zugezogenen, die Herren und die Untergebenen, die Opportunisten, die Manipulatoren, die Dumpfen und die Dummen zeitlos sind – und sein Roman erschreckend aktuell.

Was uns Zusammenhält

Birgit Federl, Carl Ueberreuter Verlag, € 25

Im Gespräch mit bekannten Freundespaaren widmet sich die Journalistin Birgit Fenderl dem Wesen von Freundschaft. Sie erzählt, wie Hans Krankl und Herbert Prohaska der sportlichen Konkurrenz zum Trotz Freunde blieben, wie sich eine platonische Beziehung wie bei Gaby Hiller und Philip Hansa gestalten kann, und wie sich eine jahrzehntelange Freundschaft zwischen Heinz Fischer und John Sailer aufrechterhalten lässt. Es sind intime Einblicke in die Freundschaften bekannter Persönlichkeiten.

Vom Kauzen und keckern

Verena Heidecker, Vermes Verlag, € 18

Wie heißt eine Gruppe Wildschweine? Wie lockt man Insekten in den Garten? Und warum sind Feldhasen im Frühling so unaufmerksam? In diesem Kinder-Wissensbuch geht es ebenso um die Wildtiere in der Stadt wie um jene hoch oben in den Bergen. Die Kinder lernen im Detail das Leben von Hirsch, Hase, Ente und Fuchs kennen und können mit einem dazugehörigen Entdeckerheft ihre Erlebnisse dokumentieren. Spannend, was diese heimischen Tiere so treiben.

Mein Tipp: I love you, Fräulein Lena

Eine neue Heimat, eine Liebe inmitten von Trümmern in Nordfriesland 1945: Die deutsche Niederlage ist nur noch eine Frage von Tagen, die Besatzerarmeen rücken vorwärts. Erschöpft klopfen die neunzehnjährige Lena und ihre Schwester an die Tür des Pfarrhauses in Niebüll. Die beiden Pastorentöchter aus Pommern haben eine dramatische Flucht hinter sich und sind erleichtert, dass sie nun endlich aufgenommen werden. Die selbstbewusste Lena ist schnell bereit, sich ein neues Leben aufzubauen. Dank ihrer Englischkenntnisse bekommt sie einen Job bei den britischen Besatzern, was von den Einheimischen argwöhnisch betrachtet wird. Am Steuer der Militärjeeps erlebt Lena das erste Mal seit Jahren wieder Momente der Freiheit. Doch die Unbeschwertheit währt nur kurz in diesem Sommer des jähen Erwachens. Ein weiterer Heimkehrer bedroht das fragile Glück … Ein bewegender Roman über Liebe, Krieg, Vergebung und die Schuld, die bleibt – inspiriert von der Geschichte der Großmutter der Autorin.
Angelica Pral-Haidbauer,
Chefredakteurin

Das Sadisten-Gen

Belinda Krottendorfer, Buschschmiede Verlag, € 12,30

Warum wird ein Mensch zum Sadisten, der es genießt andere zu quälen? Ist es die Erziehung? Sind es die Gene? Oder ist es der eigene Wille, der stärker als die anderen Faktoren ist? Diese Fragen stellt sich die gebürtige Retzerin in folgender Geschichte: Als Viktoria erfährt, dass ihr Baby mit dem sogenannten Sadisten-Gen auf die Welt kommen wird, möchte sie es nicht abtreiben. Sie ist überzeugt davon, dass ihr Kind durch ein liebevolles Umfeld und die richtige Erziehung kein Mörder wird.

Die Welt ist nicht heil

Alexander Batthyány/Elisabeth Lukas, Tyrolia Verlag, € 22

… aber heilbar! Dazu stellen sich folgende Fragen: Wie kann man in schwierigen Lebensphasen seelisch gesund bleiben? Wie können wir jungen Menschen helfen, mit neuen Medien und künstlicher Intelligenz angemessen umzugehen? Welche Rolle spielt eine heilsame Gemeinschaft, und wie kann man eine solche aufbauen? Im Dialog miteinander über Gesundheit in Krisenzeiten zeigen die beiden Frankl-Experten konkrete Hilfestellungen auf, wie es gelingt, die eigenen Kräfte zu mobilisieren.

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