
Mein Lieblingsort: Die Schallaburg
Wir haben mit Kulturvermittlerin Christl Götz-Schmerschneider über ihre Lieblingsplätze auf der Schallaburg gesprochen.
© Rupert Pessl
Sich Zeit nehmen und in das Gesamterlebnis Schallaburg eintauchen – das wünscht sich Kulturvermittlerin Christl Götz-Schmerschneider von ihren Besucherinnen und Besuchern. Wir haben mit ihr über ihre Lieblingsplätze auf der Schallaburg gesprochen.
Gesamterlebnis Schallaburg
Von Geschichte, über Ausstellungen und Workshops bis hin zu beeindruckender Natur und versteckten Ecken – die Schallaburg ist mehr als nur ein Ausflugsziel. Sie bietet ein Gesamterlebnis für Groß und Klein. Wie besonders dieser Ort ist, weiß auch Christl Götz-Schmerschneider. Sie ist Leiterin der Kulturvermittlung der Schallaburg und machte schon als Kind mit ihrer Familie regelmäßig Ausflüge zur Burg. Uns hat sie ihre absoluten Lieblingsplätze auf der Schallaburg verraten.
Was macht die Schallaburg für Sie so besonders?
Dass wir hier ein Stück Geschichte sehen, das sich über Jahrhunderte verändert hat – es ist einfach reizvoll, unseren Gästen zu zeigen, was das bedeutet.
Welche Orte auf der Schallaburg zählen zu Ihren absoluten Favoriten und warum?
Der Palas – das ist die ursprüngliche Burganlage, die man vor fast tausend Jahren gebaut hat. Hier kann man unseren Gästen wirklich sehr schön zeigen, dass wir uns in jenem Gebiet befinden, das in der Ostarrichi-Urkunde im Jahr 996 genannt wurde, als eben die Babenberger in Melk waren und es so viele ungarische Einritte gab, dass man befreundete Familien gebeten hat, Festungen an gewissen Orten zu bauen. Und genau so eine Befestigung ist die Schallaburg.
Besonders sticht auch der Arkadenhof hervor …
Ja, der Arkadenhof ist natürlich unser schönstes Stück, speziell für die Renaissance. Der große Umbau der Familie Losenstein zeigt sich einfach in dieser Pracht des Arkadenhofes mit seinen Terrakotten, mit den Bildern, die man hier sieht, mit den ganzen antiken Einflüssen – man sieht hier gut, wie damals der Adel zeigen wollte, dass er gebildet ist. Wir haben hier ein Stück Geschichte, das doch fast zu einem Drittel noch im Originalbestand ist und seit über 500 Jahren diesen wunderschönen Innenhof prägt und die Schallaburg zu einem der schönsten Renaissanceschlösser macht.

Auf der Schallaburg gibt es auch verschiedenen Workshop-Räume?
Das ist richtig – Ich liebe es, mit Schulklassen durch die Schallaburg zu gehen. Und ich liebe unsere Schulprogramme. Das betone ich wirklich sehr, weil mir das ein besonderes Anliegen ist. Wir haben uns heuer im Zuge unserer „Träume Träumen“-Ausstellung zum Ziel gemacht, mit Kindern und Jugendlichen einen schönen Workshop zu machen, wo sie ihre Gedanken ein bisschen kreisen lassen können, wo man für die Älteren in die Zukunft schauen kann: Wie schaut 2070 für dich aus? Was wäre dir wichtig, was da realisiert wird? Oder für die Jüngeren: Was ist deine Traumschule? Was müsste anders sein? Wie würdest du dir das vorstellen? Wir haben hierzu einen wirklich tollen Workshop-Raum im Wehrgang der Schallaburg, der gehört mitunter auch zu den ältesten Teilen der Burg. Im Zuge unseres Workshops haben wir auch eigene Schallaburg-Traumfänger im Programm und die bearbeiten wir dann mit den Kindern und Jugendlichen, sodass sie diese dann auch mit nach Hause nehmen können.
Welchen Ihrer Lieblingsorte möchten Sie unseren Leserinnen besonders ans Herz legen?
Mein absoluter Lieblingsort ist der Arkardenhof – den kann ich Ihren Leserinnen auf jeden Fall empfehlen! Dort sitze ich gerne auch alleine, wenn keine Besucherinnen und Besucher mehr da sind, um diese wundervolle Stimmung, die dort herrscht, zu genießen. Jeder, der auf die Schallaburg kommt, sollte sich unbedingt die Zeit nehmen, den prachtvollen Arkardenhof mit seinen Bildern und seiner Geschichte auf sich wirken zu lassen. Das ist wirklich ein absolutes Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte!
Haben sich Ihre Lieblingsorte im Laufe der Jahre verändert?
Ja, das hat sich verändert seitdem ich bei der Schallaburg bin – vor allem das Gesamterlebnis Schallaburg. Das sieht man am allerbesten, wenn man auf unseren Hungerturm geht. Einerseits hat man einen wunderschönen Blick in unseren Renaissancegarten und andererseits hat man einen Blick in die Weite hinunter, wodurch man auch versteht, warum man genau auf diesem Hügel überhaupt eine Burg gebaut hat: eben weil man einfach so weit sieht, bis ins Tal hinein. Und hinter sich hat man unseren mächtigen Bering, der es eigentlich unmöglich gemacht hat, diese Burg einzunehmen. Und ein ganz neues, exklusives Ereignis gibt es heuer: Die ursprüngliche Bastei, also die alte Wehranlage, wird jetzt freigelegt und kann dann auch über den Hinterausgang, wenn man Richtung Garten geht, besichtigt werden. Da kann man sich richtig vorstellen, wie quasi die Befestigung der Burg vor 500 Jahren gewesen ist. Das habe ich erst vor ein paar Tagen gesehen und das werde ich sicherlich mit meinen Gästen auch besuchen. Ganz, ganz toll!
Wenn Sie einen Tag ganz alleine auf der Schallaburg verbringen könnten, wie würden Sie diesen gestalten?
Ich würde sicher sehr viel Zeit in unserem schönen Garten verbringen. Und ich glaube, am liebsten würde ich dann ganz alleine durch unsere Ausstellung schreiten und mir noch einmal das eine oder andere in Ruhe ganz alleine anschauen. Und wenn es mir dann doch etwas zu warm wird im Sommer, dann gehe ich wahrscheinlich in den Schlosskeller, weil dort ist es schön kühl!
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