Workation für Frauen

Arbeiten von einem idyllischen Ort in den Bergen, der sonnigen Terrasse eines Boutiquehotels oder aus dem charmanten Café am See? Für viele Frauen wird diese Vorstellung zunehmend Realität. Die sogenannte Workation bringt frischen Wind in den Arbeitsalltag und ermöglicht neue Perspektiven auf altbekannte Aufgaben.

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Bild: Kitzcorner/clipdealer.de

Arbeiten von einem idyllischen Ort in den Bergen, der sonnigen Terrasse eines Boutiquehotels oder aus dem charmanten Café am See? Für viele Frauen wird diese Vorstellung zunehmend Realität. Die sogenannte Workation bringt frischen Wind in den Arbeitsalltag und ermöglicht neue Perspektiven auf altbekannte Aufgaben. In Österreich, wo Homeoffice längst etabliert ist, entstehen spannende Möglichkeiten, diese Form des mobilen Arbeitens legal und produktiv umzusetzen.

Warum Workation gerade für Frauen attraktiv ist

Der Begriff Workation setzt sich aus den englischen Wörtern Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub) zusammen und beschreibt ein modernes Arbeitsmodell, bei dem berufliche Tätigkeiten von einem Ort außerhalb des üblichen Arbeitsumfelds aus erledigt werden – oft in einer Umgebung mit Urlaubscharakter.

Dabei arbeiten viele tagsüber ganz regulär an Projekten und genießen in der Freizeit die neue Umgebung. Anders als beim klassischen Urlaub geht es nicht ums Abschalten, sondern um eine produktive Verbindung aus Arbeit und Erholung. Die Workation gilt damit als zeitgemäße Alternative zum festen Büroplatz – besonders für Menschen mit einem flexiblen Arbeitsmodell.

Besonders Frauen, die häufig mehrere Lebensbereiche gleichzeitig organisieren, empfinden die Workation als wertvolle Gelegenheit, Beruf und Auszeit in Einklang zu bringen.

Statt im starren Büroalltag gefangen zu sein, erlaubt das Modell eine selbstbestimmte Arbeitsweise – flexibel, inspirierend und dennoch leistungsorientiert. Ob als Einzelperson oder im Team: Eine gut organisierte Workation bietet Raum für persönliches Wachstum, neue Ideen und nachhaltige Motivation.

Rechtliche Grundlagen in Österreich

In Österreich ist die Workation juristisch nicht als eigenständiges Modell definiert, sondern fällt unter die allgemeinen Regelungen zur Telearbeit. Mit dem neuen Telearbeitsgesetz, das seit Januar 2025 in Kraft ist, wurden die Rahmenbedingungen klar geregelt. Dazu gehört vor allem eine schriftliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeberin und Arbeitnehmerin, in der Arbeitszeiten, Ort und technisches Equipment definiert werden.

Auch während einer Workation gelten die gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitszeit und Unfallversicherung. Für Aufenthalte im EU-Ausland ist zudem eine A1-Bescheinigung erforderlich, um die Sozialversicherungszugehörigkeit zu dokumentieren.

Achtung bei längeren Auslandsaufenthalten

Wer plant, die Workation über mehrere Wochen oder Monate auszudehnen, sollte steuerliche und sozialrechtliche Aspekte im Blick behalten. Sobald die Tätigkeit länger als 183 Tage im Ausland ausgeübt wird, können sich die steuerlichen Pflichten ändern. In vielen Fällen bleibt das Heimatland für die Sozialversicherung zuständig, doch das gilt nicht unbegrenzt.

Auch die Gleichbehandlung ist ein wichtiger Punkt: Wenn ein Unternehmen Workations erlaubt, sollte diese Option allen Mitarbeitenden offenstehen – unabhängig von Geschlecht, Arbeitszeitmodell oder Hierarchie.

Für wen eignet sich das Modell?

Früher war die Workation vor allem bei digitalen Nomadinnen und Selbstständigen beliebt. Heute öffnen sich diese Möglichkeiten zunehmend auch für angestellte Frauen, insbesondere in Branchen wie IT, Kommunikation, Marketing oder Beratung. Wer bereits im Homeoffice tätig ist, kann oft relativ unkompliziert den Arbeitsort verlagern – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.

Ein weiterer Vorteil: Viele Unternehmen erkennen den positiven Einfluss auf Teamgeist, Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeitermotivation – und fördern Workations aktiv.

Planung und Vorbereitung

Damit die Workation nicht zur Belastung wird, braucht es eine durchdachte Vorbereitung. Schon bei der Wahl des Ortes sollten Aspekte wie Internetverfügbarkeit, Zeitzone und klimatische Bedingungen berücksichtigt werden. Auch Unterkünfte mit ruhigen Arbeitsbereichen oder Zugang zu Co-Working-Spaces sind essenziell.

Frühzeitige Absprachen mit dem Arbeitgeber über Dauer, Erreichbarkeiten, Arbeitszeiten und Ziele schaffen Klarheit – insbesondere dann, wenn andere Teammitglieder in die Prozesse eingebunden sind.

Wichtig ist auch die rechtzeitige Organisation der Anreise. Es empfiehlt sich, Flugzeiten und Reisepläne flexibel zu gestalten. Das erleichtert es, persönliche und berufliche Anforderungen unter einen Hut zu bringen.

Umsetzung: Realistisch und diszipliniert bleiben

Ist der Aufenthalt erst einmal geplant, gilt es, im Alltag vor Ort den Fokus zu behalten. Wer gemeinsam mit Partner, Familie oder Kolleginnen reist, sollte feste Arbeitszeiten definieren und sich auch bewusst Freiräume schaffen. Pausen, Bewegung und soziale Kontakte vor Ort helfen dabei, produktiv und ausgeglichen zu bleiben.

Zudem empfiehlt es sich, regelmäßige Meetings und Projektziele verbindlich im Kalender zu verankern.

Nur so wird die Workation nicht zur Belastung für das Team – sondern zur bereichernden Erweiterung des Arbeitsalltags. Wer diese Punkte beachtet, erlebt mobiles Arbeiten als echte Inspirationsquelle.

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