Wer sich Hausarbeit teilt, hat öfter Sex
Verteilung der Hausarbeit zwischen Mann und Frau
© pexels/cottonbro
Lange galten Männer, die putzen, waschen und bügeln, als unmännlich. Noch im Jahre 2013 hatte eine Studie ergeben, dass die konservative Rollenverteilung, bei der die Frau den Haushalt führt, mit größerer sexueller Zufriedenheit verbunden war. Dieses Ergebnis wurde jetzt durch eine Studie der Georgia State University widerlegt. Diese beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie die Verteilung der Hausarbeit zwischen Mann und Frau die sexuelle Aktivität des Paares beeinflusst.
Dazu wurden die Daten von 600 heterosexuellen Paaren ausgewertet. Die Analyse ergab, dass Männer, die sich die Hausarbeit mit ihrer Frau gerecht teilen, mehr Sex haben als solche, die kaum oder gar nicht zu Hause helfen. Demnach sind die ersteren mit ihrem Sexleben zufrieden und haben rund acht Mal Sex im Monat und damit mehr als der Durchschnitt mit fünf Mal.
Warum macht Hausarbeit männer sexy?
Frauen fühlen sich unterstützt und entlastet, wenn die Hausarbeit gerecht geteilt wird. Sie sind weniger gestresst, haben mehr Zeit und es wird seltener gestritten. Das sind gute Voraussetzungen für Sex.
Ich erlebe immer wieder, dass viele Männer sehr wohl bereit sind, ihren Anteil an der Hausarbeit zu leisten, es ihren Partnerinnen allerdings nicht recht machen können. Wer ständig kritisiert wird, die Haushaltsaufgaben nicht schnell genug oder nicht gut genug zu erledigen, verliert natürlich die Motivation!
So war es auch bei Regina und Stefan.
Ich stellte Regina folgende Frage:
„Was wäre für Sie der ideale Zustand?“
„Stefan übernimmt die Hälfte aller Hausarbeiten nach meinen Vorgaben und nach meinem Zeitplan.“
„Was wäre für Sie ein akzeptabler Zustand?“
„Stefan übernimmt die Hälfte aller Hausarbeiten nach seinen Vorstellungen und seinem Zeitplan, auch wenn das bedeutet, dass er den Geschirrspüler anders einräumt als ich und meine Lieblings-Bluse nicht immer gewaschen und gebügelt ist.“
Das wäre schon eine annehmbare Lösung. Es gibt aber auch noch eine andere …
Teilen Sie die Hausarbeit so auf, was am besten funktioniert anstatt danach, was vermeintlich gerecht ist und am besten funktionieren müsste!
Doris Kaiser, Die Sexualberaterin für Frauen
Die Frage ist nämlich: Müssen wirklich alle Hausarbeiten 50:50 aufgeteilt werden? Was uns gerecht erscheint, muss nicht unbedingt die beste Lösung sein. Es kann sinnvoller sein, die Arbeit danach aufzuteilen, wer welche Aufgabe am liebsten und/oder am besten macht. Regina und Stefan teilten alle im Haushalt anfallenden Tätigkeiten halbe-halbe. Das heißt: Sie machten diese abwechselnd. Das schien dem Paar der beste Weg zu sein, allerdings waren beide ständig unzufrieden.
Regina mit Stefans Bügel-Ergebnissen, Stefan mit Reginas Essen. Regina findet Bügeln vor dem Fernseher entspannend und ihre Blusen sehen danach so aus, wie sie das gerne hätte. Stefan kocht leidenschaftlich gerne. Da öfter gekocht als gebügelt wird, räumt Regina danach den Geschirrspüler ein. Regina bügelt schneller als Stefan, sucht allerdings ewig im Internet nach einem passenden Kochrezept, das sie dann unwillig zubereitet. Stefan plagt sich mit Hemden und Blusen, zaubert dafür aber im Handumdrehen ein leckeres Abendessen.
Mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten
Vielleicht ist die Zeitaufteilung nicht zu 100 Prozent gerecht; die gewonnene Zeit kommt jedenfalls beiden zugute. Diese kann für gemeinsame Aktivitäten genutzt werden – zum Beispiel für Sex. Dazu kommt, dass beide ausgeglichener sind, weniger streiten und ihre Beziehung dadurch harmonischer ist. Um zufrieden zu sein, muss die Hausarbeit also nicht immer nach dem 50:50-Modell aufgeteilt werden. Es darf sich auch um eine 60:40, eine 70:30 oder eine sonstige Verteilung handeln, wenn die Beteiligten die Stoppuhr und den Taschenrechner außen vor lassen. Handeln Sie danach, was am besten funktioniert anstatt danach, was vermeintlich gerecht ist und am besten funktionieren müsste!
Wenn Sie Unterstützung dabei brauchen, bin ich gerne für Sie da.
DORIS KAISER I DIE SEXUALBERATERIN FÜR FRAUEN
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