Wordrap: Innenarchitektin Jennifer Neuhauser
Wohnräume werden kleiner, Möbel hochwertiger. Was geht und noch kommt, weiß Innenarchitektin Jennifer Neuhauser aus Wieselburg.
© Sophie Menegaldo
Das macht nicht jedes Kind: Anstatt nur zu zeichnen, bastelte Jennifer Neuhauser bereits Modelle von ihrem Kinderzimmer. Nach der Matura erwachte die Leidenschaft zu neuem Leben; sie machte ihren Bachelor in Innentarchitektur an der New Design Universtiy in St. Pölten und ihren Master an der Hochschule Rosenheim. Gute zehn Jahre Berufspraxis liegen bereits hinter ihr, heute hat sie ihr eigenes Innenarchitekturbüro „Lieblingsplan“ in Wieselburg.
Im Blitzinterview
Wie sieht dein Wunschauftrag aus?
Jennifer Neuhauser: Die Planung eines gesamten Hauses oder einer gesamten Wohnung. Am liebsten begleite ich meine Projekte von der ersten Bestandsaufnahme bis hinzu mEinzug. Ich beziehe die Menschen und ihre Bedürfnisse von Anfang an in die OPlanung mit ein, bedenke auch die Möblieerung, die Lichtplanung und habe estets das individuelle Budget im Blick.
Wie verändert sich das Wohnen?
Die Menschen werden wieder auf bereits vorhandenen Wohnraum zurückgreifen, diesen umbauen, an ihre Ansprüche anpassen. Der Wohnraum, gerade beim Neubau, wird kleiner werden müssen. Statt wie im Moment üblich 150 bis 200 Quadratmeter für eine vierköpfige Familie werden es in Zukunft 100 bis 120 werden. Außerdem wird wieder mehr Wert auf Qualität gelegt. Wegwerfmöbel werden hochwertigen Möbeln, die einen durchs Leben begleiten, abgelöst.
Auf welches deiner Projekte bist du besonders stolz?
Ich durfte vor ein paar Jahren das 200 Quadratmeter große Erdgeschoß in einem sehr großen Einfamiliehaus planen. Ich konnte meiner Kreativität freien Lauf lassen, auf das Budget musste nur in geringem Maße Rücksicht genommen werden. Das Zentrum des Raumes bildete ein circa 2,5 Meter langer Esstisch. Viele entworfene Details und der Einsatz von besonderen Materialien, wie eine hinterleuchtete Steindwand, wurden umgesetzt
Wie bist du ale Mama?
Ich veruche, die Nachmittage mit meinem Sohn zu verbringen; wir spielen oder unternehmen etwas gemeinsam. Manchmal müsste ich wahrscheinlich strenger sein, den Part muss dann auch mal der Papa übernehmen (lacht).
Wer schupft den Haushalt bei euch?
Ich und mein Partner teilen uns den Haushalte. Manchmal muss ich auch schimpfen, damit alles (zu meiner Zufriedenheit) erledigt wird.
Überm Feuer
Wenn ich jetzt vorbeikäme, was würdest du für mich kochhen?
Veganes Chili, über dem offenen Feuer im Garten zubereiten, mit Pita-Brot und veganem Kuchen als Nachspeise.
Bist du eine Feministin?
Ja, es gibt noch viel Arbeit. Gerade auf Baustellen hat man als Frau noch mit Vorurteilen zu tun, muss sich erst beweisen, damit man ernst genommen wird, oder es kommt ein blöder Spruch.
Welche App am Handy verwendest du am häufigsten – und warum?
Wahrscheinlich Instagram. Durch meinen Account haben sich für mich neue Möglichkeiten der Kundengewinnung ergeben. Inzwischen habe ich auch reine Onlineprojekte. Aktuell plane ich eine Wohnessküche in Dresden und ein Vorzimmer in Augsburg.
Couch mit Buch oder Festival?
Vor zehn Jahren Festival, aber mittlerweile couch mit Buch.
Dein Wunsch für den Frauentag?
Für alle Frauen ein selbstbestimmtes und freies Leben. Ich wünsche mir mutige Frauen, die ihre Träume verwirklichen. Ich wünsche mir Frauen, die sich trauen große zuu denen iúnd nicht sich und ihre Bedürfniisse hinten anstellen.