Brustschmerzen: Ursachen und was dagegen helfen kann
Woher kommt das Stechen in der Brust?
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Ziehen, Spannen, berührungsempfindlich: Was die Ursachen für Brustschmerzen sein können und was dagegen hilft haben wir mit Mag. Dr. Maria Bernathova, spezialisierte Expertin für Brustgesundheit, besprochen.
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ARTEN VON BRUSTSCHMERZEN
Es wichtig anzumerken, dass jede Frau anders ist, eine allgemeine Ferndiagnose darf man bei Brustschmerzen also nicht erwarten.
„Brustschmerz, Mastodynie genannt, ist tatsächlich ein sehr häufiges Symptom, weshalb Frauen eine:n Expert:in aufsuchen. Brustschmerzen ändern sich zyklusbedingt. In der zweiten Phase des Zyklus sind sie stärker, mit dem Beginn der Periode werden sie deutlich milder oder verschwinden komplett. Das ist häufig bei jungen Frauen die Ursache. Manchmal findet man auch einfache Zysten, die schmerzhaft sein können“, erläutert Mag. Dr. Maria Bernathova.
Zyklusbedingte Brustschmerzen bei Frauen sind auf die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zurückzuführen. Kurz vor oder während der Menstruationsperiode steigen die Werte dieser Hormone und die Milchdrüsen quellen auf, was zu Brustschmerzen und Berührungsempfindlichkeit führen kann.
Das ist sozusagen die monatliche Vorbereitung auf die mögliche Schwangerschaft und Stillzeit des Körpers. Beim Einsetzen der Periode sollten die Schmerzen dann wieder aufhören.
Zudem können beim Stillen Schmerzen auftreten. Die Schmerzen oder Spannungsgefühl während der Schwangerschaft gelten als normal, betont die Expertin. Kommt es in der Stillzeit häufig zu Entzündungen der Drüse oder zum Milchstau, rät sie zu einer raschen Diagnostik und Therapie. „Außerdem möchte ich betonen, dass jeder Knoten in der Schwangerschaft/Stillzeit, ob schmerzhaft oder nicht schmerzhaft, sofort abgeklärt werden sollte“, so Mag. Dr. Bernathova.
Weitere Ursachen für Stechen oder Ziehen in der Brust können muskuläre Verspannungen sein, welche man meist auf eine falsche Bewegung zurückführen kann. Auch bei Herzproblemen können Brustschmerzen auftreten, diese entstehen häufiger bei älteren Frauen. Ab dem Wechsel sollten daher Schmerzen in der Brust oder am/in dem Brustkorb unbedingt weiter abgeklärt werden.
Ich kann nur dringend empfehlen, die empfohlene Brustkrebs-Vorsorge in Anspruch zu nehmen.
Mag. Dr. Maria Bernathova
HAUSMITTEL UND HILFSMITTEL
Wärme, bequeme Sport-BHs, Entspannungstechniken, kühlende Kompressen, leichte Massagen und sogar sanfte Dehnübungen könnten die Schmerzen lindern. Nach ärztlicher Beratung können auch Wirkstoffe wie Tannin, Allantoin oder Dexpanthenol, sowie ein lokales Anästhetikum Abhilfe bei Brustschmerzen schaffen.
Da die hormonell bedingten Schmerzen auch von alleine abklingen, ist eine Therapie nicht immer notwendig. Eine Möglichkeit wäre eine hormonelle Therapie bei hormonell bedingten Schmerzen, die ausschließlich durch Gynäkolog:innen empfohlen ist.
„Gesund leben ist wichtig. Außerdem kann ich nur dringend empfehlen, die Brustkrebs-Vorsorge in Anspruch zu nehmen“, rät Mag. Dr. Bernathova.
WANN SOLLTE MAN Ärzt:innen besuchen?
Ist man unsicher, woher die Schmerzen in der Brust stammen können, ist eine Untersuchung von Expert:innen unerlässlich. „Wenn der Schmerz in Verbindung mit einem anderen Symptom steht, wie z.B. einem tastbaren Knoten oder Verhärtungen, einer lokalen Hautrötung, einer Hauteinziehung oder Orangenhaut, ist es sehr ratsam die Symptome ernst zu nehmen und ärztliche Hilfe aufzusuchen“, empfiehlt Expertin Bernathova. Für eine schnelle Abklärung der Ursachen bietet sich ein Brust-Ultraschall an.
Vor allem Frauen, die bereits eine Brustkrebsdiagnose hatten und erneut einen Schmerz in der Brust, unter dem Arm oder tief am Brustkorb verspüren, sollten sich einer ärztliche Untersuchung unterziehen. Wie Mag. Dr. Bernathova erklärt, seien das zwar oftmals Schmerzen der Narben, eine sichere Abklärung sollte dennoch erfolgen.